Dorfentwicklung von 2017 bis 2021
Die Gemeinde Hainspitz wurde dieses Jahr zusammen mit den Gemeinden Rauschwitz, Serba und Petersberg und deren Ortsteilen als Regionaler Förderschwerpunkt der Dorferneuerung für den Zeitraum 2017 – 2021 aufgenommen.
Landschaftlich liegen die vier Gemeinden in einem breiten Muldental, welches die Wethau mit kleinen Zuflüssen in ihrem Oberlauf geformt hat. Die Wethau sowie die Gewässerökologie ist das lineare Element, welches als zentrales Handlungsfeld bestimmt wurde.
Die Gemeinden können schon auf eine lange Zusammenarbeit zurück blicken, sie gehörten der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft „Wethautal“ an. Die Dorfregion wird nun gemeinsam unter diesem Namen ein Entwicklungskonzept erarbeiten.
Schwerpunkte diese Konzeptes sind:
· Stärkung der Innenentwicklung, Brachen sollen beräumt und nachgenutzt werden
· an der Wethau und ihren Zuflüssen sollen die Durchgängigkeit gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie hergestellt und Retentionsräume geschaffen werden
Mit der Aufnahme als Förderschwerpunkt beginnt zunächst für die Gemeinden die sogenannte Informations-, Beratungs- und Motivationsphase, die parallel zur Erstellung oder Fortschreibung der Dorfentwicklungsplanung verläuft. Diese Phase umfasst einen Zeitraum von etwa 18 Monaten. Hierbei sollen die Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert und zur aktiven Mitwirkung an der dörflichen Entwicklung motiviert werden. Ende 2016 muss dieser Plan vorliegen, er ist dann die Grundlage für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen.
Ab 2017 und bis 2021 können die Dörfer dann Fördergelder für diese konkreten Projekte beantragen.
Dorfentwicklungsmaßnahmen 2009
1. Vorbemerkungen
Die Gemeinde Hainspitz weist seit 1990 eine sehr erfolgreiche Entwicklung in den entscheidenden dörflichen Lebensbereichen auf.
Der Ort war bereits Förderschwerpunkt im Rahmen der Dorferneuerung. Dadurch wurde u.a. das Ortsbild, die Wohnbedingungen, die Straßen und Wege sowie die Gemeinschaftseinrichtungen entscheidend verbessert.
Im Gewerbegebiet „An der alten Bahn“ haben sich eine Reihe größerer und kleinerer Betreibe angesiedelt, die die wirtschaftliche Basis für die Entwicklung der Gemeinde bilden.
Im Ort existieren einige Handwerksbetriebe, zumeist mit traditioneller, ländlich orientierter Produktion. Lediglich die landwirtschaftliche Betriebsstruktur hat sich in den letzen Jahren im Ort nicht weiterentwickelt. Die beiden Tierproduktionsanlagen (Hühnerställe und Rindermastanlage) wurde stillgelegt und stellen inzwischen einen funktionell und gestalterischen Missstand dar.
Große ökologisch wertvolle Flächen wurden nachhaltig rekultiviert und sind heute Teil von Natur- und Landschaftsschutzgebieten, teilweise sogar von europaweiter Bedeutung (FFH - Gebiet).
Auf der Grundlage der bisherigen erfolgreichen Entwicklung der Gemeinde hat nun eine weitere Phase der Dorfentwicklung begonnen, in der gleichzeitig die Verknüpfung von gemeindeübergreifenden Entwicklungsansätzen erreicht wird.
Für die weitere Dorfentwicklung wurden folgende Leitbilder / Entwicklungsziele erarbeitet:
1) Priorität hat die Siedlungsentwicklung.
Die dörfliche Siedlungsstruktur und der Bebauungscharakter soll bewahrt werden. Die vorhandene regionaltypische, dörfliche Bausubstanz soll zum Wohnen, für Gewerbe und für Gemeinschaftseinrichtungen genutzt werden.
Neubauten oder bauliche Erweiterungen – gleich welcher Nutzung – sollen innerhalb des Ortes erfolgen. Abgesehen von den bereits erschlossenen, aber noch nicht belegten Bauflächen „Am Liebchen“, „An der alten Bahn“ und „Am Klengelschen Weg“ sollen keine neuen Bauflächen entwickelt werden.
2) Hainspitz soll Wohn- und Wirtschaftsstandort bleiben.
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Landwirtschaft weitgehend aus dem Dorfgefüge herausgelöst. Ställe in den Höfen bzw. industrielle Stallanlagen werden nicht mehr von der Agrargenossenschaft oder privaten Landwirten genutzt (teilweise nur noch Nutzung im Nebenerwerb). Damit wurde dem Ort ein Großteil der landwirtschaftlichen Produktionsgrundlage entzogen, die ursprünglich dominierende rolle der Landwirtschaft im Dorf verlor an Bedeutung und Hainspitz geriet in Gefahr sich zum reinen Wohnstandort zu entwickeln. Dem wurde jedoch durch Bauflächenentwicklung entlang und nördlich der Bundesstraße gegengesteuert. Klein- und mittelständische Unternehmen haben sich angesiedelt, u.a. auch Verarbeitungsbetriebe mit ländlicher Erzeugnisstruktur.
Diese Entwicklung soll konsequent durch eine gezielte Vermarktung der noch freien Bauflächen fortgeführt werden.
3) Der Fremdenverkehrs- und Erholungswert des Ortes und des Umlandes soll als weiteres Standbein der kommunalen Entwicklung besondere Beachtung finden.
Hainspitz zehrt noch von seinem Bekanntheitsgrad als Naherholungsgebiet der Stadt Eisenberg, als auf dem Hainspitzer See gegondelt und das Bad noch öffentlich genutzt wurde. Mit der Einstellung des Gondel- und Badebetriebes muss deshalb mit einem Ausbau des Wander-, rad- und Reitwegenetzes, insbesondere in das südlich gelegenen Landschaftsschutzgebiet, ein nachhaltiger Ersatz geschaffen werden.
Eine ansprechende Präsentation in verschiedenen Medien soll den Bekanntheitsgrad des Ortes deutlich verbessern.
4) Das Dorfleben soll aktiviert, die Vereinstätigkeit gefördert werden.
In diesem Zusammenhang ist eine funktionelle und gestalterische Weiterentwicklung von bereits vorhandenen Kultur- und Gemeinschaftseinrichtungen erforderlich.
Ausgehend vom Bestand an kommunalen oder sonstigen Gemeinschaftsanlagen und –Gebäuen soll die Achse zwischen Gemeindesaal und Bad durch maßvolle Ergänzungen mit Gemeindebedarfsflächen und –anlagen aufgewertet werden.
So soll zwischen den historischen Siedlungskernen, dem Kirch- und dem Seedorf., eine neue Ortsmitte im Bereich des ehemaligen gutes geschaffen werden, die als zentraler dörflicher Treffpunkt verschiedene Funktionen vereint.
5) Die orttypische Baustruktur und die traditionell ländlich geprägte Bausubstanz soll weitestgehend erhalten werden.
6) Die Umwelt, die ökologische Vielfalt, das Landschaftsbild und deren Erholungswert sollen erhalten und verbessert werden.
(Auszug, Dorfentwicklungsplanung Hainspitz)
Auszug, Maßnahmeplan Dorfentwicklungsplanung
Maßnahme |
Maßnahmeeinheit |
Umsetzung |
Dorfmitte – Platz am alten Rittergut Mit Integration der Feuerwehr |
Umbau- und Anbau Feuerwehr Errichtung einer neuen Zufahrt zum Platz Platzgestaltung/-befestigung/Beleuchtung dorftypische Bepflanzung Verlagerung des Spielplatzes in den Bereich des inzw. abgerissenen Dreimädelhauses Gestaltung eines Sitzbereiches Bau eines Schwanenhauses am See und Ansiedlung eines Schwanenpaares |
1. BA Platzgestaltung mit Verlegung des Spielplatzes ab-geschlossen 2.BA abgeschlossen
BA abgeschlossen |
Dorfmitte - Seedammallee |
Instandsetzung der Gehbahnen (Schotterdecke oder Pflasterung) Erneuerung der Beleuchtung |
BA abgeschlossen |
Dorfmitte - Parkplatz |
Befestigung der Umfahrung Anlage und Befestigung der Stellplätze Instandsetzung des Gehweges entlang des Seeufers (einschl. Brücke über Seeauslauf) Anlage eines Wertstoffcontainerplatzes Beleuchtung / Begrünung Ausstattung / Informationstafel zum Ort |
BA abgeschlossen |
Gemeindesaal |
funktionelle Umbaumaßnahmen Errichtung von Toilettenanlagen Anlage eines kleinen Ausschankbereiches |
Umbaumaßnahme abgeschlossen |
Festplatz am alten Bad – Funktionsgebäude |
Grunderwerb Umbau des Funktionsgebäudes Einbau einer Toilettenanlage einschl. der erforderlichen Kleinkläranlage Lager- und Funktionsräume |
Umbaumaßnahme zum Vereinshaus abgeschlossen |
Festplatz am alten Bad Freianlagen |
Errichtung eines Grillplatzes mit Überdachung |
Maßnahme abge- schlossen |
Pfarrhaus |
Sanierung des gesamten Gebäudes evtl. Teilnutzung des Erdgeschosses durch die Gemeinde |
|
Döllschützer Straße |
Instandsetzung der Fahrbahn und Randbereiche |
Maßnahme abge- schlossen |
Klengelscher Weg |
Instandsetzung der Fahrbahn und Randbereiche |
Maßnahme abge- schlossen |
Straße zur Siedlung |
Instandsetzung der Fahrbahn und Randbereiche Brückensanierung / -neubau |
Maßnahme abge- schlossen |
Gehweg Zwischen Gemeindesaal und Zufahrt Schule |
Umlegung des Gehweges Begründung: Entlang der Lärmschutzmauer aus Betonteilen Zwischen Geh- und Fahrbahn (B7) Staudenpflanzung an der Bushaltestelle |
Umsetzung abgeschlossen |
Gehweg an der Kirche |
Erneuerung des Gehbahnbelages Instandsetzung der Kirchmauer |
Maßnahme abge- schlossen |
gestalterische Aufwertung der Ortszufahrt an der Ampel und entlang der Bundesstraße |
Beschilderung Pflanzungen |
Umsetzung 2009 im Zuge des Ausbaus B7 |
Rundweg 1 Rodenberg |
Beschilderung Aufstellung von Bänken |
BA abgeschlossen |
Rundweg 2 Bad – Siedlung – Dorfwiesen - Friedhof |
Beschilderung große Infotafel am Bad mit Ortsplan, Sehenswertem, Rundwegen und Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen Aufstellen von Bänken |
In Arbeit |
Informationstafeln am Parkplatz und am Wanderweg aus Richtung Bad Klosterlausnitz |
Ortsplan mit Sehenswertem Rundweg Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen |
BA abgeschlossen |
Beschilderung an den Teichen und am See |
Name , Errichtung eines Aussichtspunktes am See |
|
Fremdenverkehrsmarketing |
Internet, Flyer, Presseveröffentlichungen... |
In Umsetzung |
regelmäßiger, gemeinsamer Veranstaltungskalender von allen Vereinen |
Koordinierung der Termine, Erstellung des Kalenders und Veröffentlichung |
|
Parkgestaltung - Planung |
Diplomarbeit erstellt |
|
Parkgestaltung - Umsetzung |
als Ergebnis der Diplomarbeit |
Maßnahme abge-schlossen |
Umnutzung der Rinderställe als Gemeinschaftsanlage |
Gebäudeerwerb von der Agrargenossenschaft |
|
Grunderwerb |
||
Gebäudeabbruch Sicherung der Bergehalle |
||
Entsiegelung |
||
Pflanzungen Befestigung einer Aufenthaltsfläche Ausstattung (Bänke, Informationstafeln,...) |
||
Abbruch Hühnerställe |
Maßnahme abge- schlossen |
|
Abbruch Ferienlagen |
Besitzer nicht auffindbar |
|
Abbruch Scheune Am Bad |
Maßnahme abge- schlossen |
|
Renaturierung des Lange-Wiesen-Teiches |
Maßnahme abge- schlossen
|
|
Renaturierung des Stockteiches |